Der Titusbogen
uf der höchsten Stelle der Via Sacra steht
der Triumphbogen von Titus, durch den man das Forum Romanum betritt. Der
Triumphbogen wurde vom Senat errichtet, um den Sieg von Titus und
Vespasian gegen die Juden und die Zerstörung von Jerusalem 70 n. Chr. zu
feiern. Titus wurde 79 n. Chr. zum Kaiser ausgerufen. Der Triumphbogen
wurde 81 n. Chr. erbaut. Titus, der schon 81 n. Chr. verstarb, erhielt den
Titel 'divus'. Durch seine Schlichtheit, ausgewogenen Abmessungen und
seinen Skulpturenschmuck stellt der Triumphbogen ein vollendetes Beispiel
von strenger und ausgewogener Form dar.
Die Reliefdarstellungen im Innern des Triumphbogens zeigen die beiden
Höhepunkte des Triumphzuges. Auf der einen Seite tragen die Soldaten die
Schätze aus dem Tempel von Jerusalem. Man kann Silbertrompeten, den
Brottisch und die beiden Tafeln sehen, auf denen die Namen der eroberten
Städte Judäas eingraviert waren. Hier kann man auch das erste Bild des
siebenarmigen Leuchters, der Menora, sehen. Wegen dieser Reliefdarstellung
weigern sich heute orthodoxe Juden, um den Titusbogen herumzugehen. Im
Originalzustand war das Relief vielfarbig.
Soldaten tragen die Menora
Die Reliefdarstellung auf der anderen Triumphbogenseite zeigt die 'quadriga',
einen zweirädrigen Streitwagen mit vier angeschirrten Pferden. Der Kaiser
fuhr auf diesem Streitwagen, begleitet von seinen Legionen. Die Göttin
Victoria krönt den Kaiser; im Gewand einer Amazone ist die Göttin Roma zu
sehen.
Obwohl die Reliefdarstellungen des Titusbogens in beklagenswertem
Zustand sind, können sie als höchster Ausdruck des Illusionismus. Nach
seinem Tod wurde Titus zum Gott erhoben. Der Titel 'divus' - der zum Gott
Erhobene - ist ein Titel, den der Senat den Kaisern verlieh, die ihn
verdient hatten. Die
Apotheose ist ebenfalls auf dem Triumphbogen abgebildet: Im Inneren ist
ein Bildnis des Kaisers, der von einem Adler zum Himmel getragen wird.
Im 11. Jahrhundert bezog die Adelsfamilie Frangipani, die eine Burg auf
dem Palatin errichtet hatte, den Titusbogen in ihre Festungsanlagen ein.
1821 restaurierte Valadier den Triumphbogen.
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